Zecken – Flöhe – Würmer

Zecken - Blutsauger im Gebüsch

Die Saison wird immer länger

Die häufigste Zeckenart im deutschsprachigen Raum ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Diese Zecke hält sich bevorzugt im Gebüsch oder Unterholz lichter Mischwälder oder im hohen Gras auf. Im Spätherbst verkriecht sich der Holzbock in die Erde und fällt dort in eine Winterstarre. Sobald es wieder konstant wärmer wird, etwa im April, beginnt die erste Zeckensaison, die ihren Höhepunkt im Mai oder Juni erreicht. Im Hochsommer geht die Anzahl der Zecken wieder drastisch zurück. Aber im Spätsommer bzw. Herbst ist wieder Zeckenzeit, die bei mildem Wetter bis November dauern kann.

Neue Zeckenarten

Heutzutage haben wir zwei weitere Zeckenarten,
die braune Hundezecke und die Auwaldzecke, in unserer Region. Die Auwaldzecke, auch Buntzecke genannt, ist auch bei Temperaturen unter 10 Grad noch aktiv. Das bedeutet leider, dass die Zeckensaison bereits im Frühjahr, spätestens also im März, beginnt und erst bei Minustemperaturen endet.


Die Zecken klettern auf Gräser oder Büsche bis auf eine Höhe von 1,50 m und warten dort auf ihre Opfer. Sie sind dabei wenig wählerisch – alle warmblütigen Tiere also auch der Mensch werden befallen. Entert die Zecke einen geeigneten Wirt, bohrt sie ihren speziellen Saugrüssel tief in seine Haut und saugt sein Blut. Damit der Wirt nichts von dem Blutsauger bemerkt und ihn ausreißt, enthält der Zeckenspeichel einen betäubenden Stoff. Außerdem löst dieser Speichel auch das Gewebe auf und verhindert die Blutgerinnung, damit der Blutfluss nicht aufhört.

Wann wird es gefährlich

Wenn nicht gerade Massen von Zecken einen Wirt „anzapfen“, schadet der Blutverlust dem Opfer nicht. Gefährlich sind Zecken, weil sie Krankheiten übertragen können. In Deutschland sind dies vor allem die Borreliose, eine fieberhafte Erkrankung, die die Gelenke und Nieren schädigt, die Anaplasmose, eine Schwächung des gesamten Imunsystems und die Babesiose, auch Hunde-Malaria genannt, da die Babesien die roten Blutkörperchen zerstören.

Wenn Sie eine Zecke entdecken

Entfernen Sie sie mit einer drehenden Bewegung. Bitte träufeln Sie auf gar keinen Fall Klebstoff, Öl oder Nagellackentferner auf die Zecke. Diese Stoffe bewirken zwar den Tod der Zecke. Doch sie setzen den Blutsauger auch unter Stress und veranlassen ihn noch einmal kräftig in die Wunde zu „spucken“. Gerade hierbei kommt es zur Übertragung der oben genannten Krankheiten.

Wie kann man einen Befall mit Zecken vorzubeugen?

Bei uns in der Tierarztpraxis gibt es verschiedene Präparate. Alle diese Anti-Zeckenmittel sind hochwirksam, trotzdem werden Sie immer wieder festsitzende Zecken in der Haut Ihres Tieres entdecken. Diese Zecken sind aber gestorben, und zwar bevor sie Krankheitserreger übertragen konnten. Man hat nämlich festgestellt, dass Zecken erst ca. 24 Stunden, nachdem sie sich in die Haut ihres Opfers gebohrt haben, die Erreger in die Wunde injizieren. Bis dahin hat sie ein gutes Zeckenmittel längst „um die Ecke gebracht.“ Auch die Art der Anwendung vom Halsband über Sprays zu Spot-on Präparaten, die man auf die Haut des Tieres tropft, ist unterschiedlich. Wir beraten Sie gerne, welches dieser Präparate sich für die individuellen Ansprüche Ihres Tieres am besten eignet.

Flöhe

Schluss mit dem Flohzirkus

So putzig ein Flohzirkus sein mag, in den eigenen vier Wänden möchte man diese Insekten nicht haben. Flöhe sind blutsaugende Parasiten, deren Stiche stark jucken. Der Juckreiz lässt die betroffenen Tiere nicht mehr zur Ruhe kommen und schwächt sie dadurch. Außerdem können Flöhe Hautentzündungen verursachen, Allergien auslösen und Bandwürmer übertragen. Bei einem Massenbefall können sie bei Jungtieren sogar zur Blutarmut führen.

 

Nur die erwachsenen Flöhe leben auf dem Tier

Eier, Larven und Puppen – der Flohnachwuchs – befinden sich in der Umgebung des Tieres: Im Teppichboden, auf dem Tierlager, in den Autopolstern, eben überall dort, wo das Tier länger verweilt. Da ein Flohweibchen im Laufe seines Lebens rund 2000 Eier legt, rechnet man, dass etwa 95% der Flohpopulation sich nicht auf dem Tier sondern in seinem im Umfeld aufhält. Und zwar das ganze Jahr – Der Flohnachwuchs entwickelt sich in beheizten Räumen auch im Winter prächtig.

Machen Sie den Flohtest

Flohbefall können Sie einfach feststellen. Kämmen Sie Ihr Tier auf einer hellen Unterlage. Rieseln dabei braune Krümel auf die Unterlage, ist das Tier wahrscheinlich von Flöhen befallen.
Legen Sie die braunen Krümel auf ein feuchtes, weißes Papiertaschen- oder Küchentuch – färben sich die Krümel dann rot, handelt es sich um Flohkot und Ihr Tier hat Flöhe.

Neben der Vernichtung der Flöhe auf dem Tier, muss seine Umgebung entfloht werden. Das bedeutet aber nicht, dass Sie Ihre ganze Wohnung mit Chemikalien verseuchen müssen.

Ein guter Staubsauger und strategisches Denken helfen Ihnen weiter

Teilen Sie die Wohnung in Problemzonen ein. Orte, an denen sich Ihr Tier häufig aufhält, müssen Sie regelrecht entseuchen. Fußböden in diesen Bereichen sollten Sie öfter als sonst reinigen – widmen Sie dabei schwerzugänglichen Ecken und Ritzen besondere Aufmerksamkeit. Teppiche behandeln sie mit Teppichreinigern und sprühen Sie evtl. mit einem Insektizid ein. Waschen Sie die Decken des Tierlagers.

Weidenkörbchen oder ähnliche schwer zu reinigende Gegenstände sollten Sie entweder wegwerfen oder chemisch behandeln. Vergessen Sie auch die Polstermöbel und die Autopolster nicht – gerade dort sitzt oft eine stille Reserve hungrigen Flohnachwuchses. Und zwar lange: Verpuppte Flöhe können spielend ein halbes Jahr ohne Blutmahlzeit überleben. Meist müssen Sie diese Reinigung mehrmals wiederholen, denn der Flohnachwuchs kann sich hervorragend verstecken.

Nicht vergessen

Bereiche in der Wohnung, zu denen das Tier Zugang hat, aber wo es nicht lange bleibt, sollten auch öfter als gewöhnlich gereinigt werden – der Einsatz von Chemikalien ist hier aber nicht unbedingt notwendig. Orte, schließlich, an denen Ihr Tier nie oder selten ist, putzen Sie wie gewohnt.

Wie beugt man dem Flohbefall vor am besten vor?

Möglichkeiten, gibt es viele: Neben Präparaten, die die erwachsenen Flöhe töten, sind auch Mittel erhältlich, die verhindern, dass sich aus den Floheiern lebensfähiger Nachwuchs entwickelt. Wir beraten Sie gerne sowohl bei der Bekämpfung schon vorhandener Flöhe als auch beim vorbeugenden Flohschutz.

Würmer

Bandwurm oder Rundwurm

Würmer gehören zu den Endoparasiten, das sind Schmarotzer, die in ihrem Wirt leben. Bei Hund und Katze spielen vor allem zwei Gruppen von Würmern eine Rolle: Bandwürmer und Rundwürmer. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil man bei jeder Gruppe ein anderes Entwurmungsmittel einsetzen muss

Alle Organe können befallen werden

Aber in unseren Breiten siedeln sich die Schmarotzer hauptsächlich im Darm des Tieres an. Dort ernähren sich die Würmer von den Nährstoffen, die der Hund mit der Nahrung zu sich nimmt. Dabei entziehen sie ihrem „Gastgeber“ wertvolle Nährstoffe mit der Folge, dass ihr Tier trotz eines reichhaltigen Futterangebots „hungern“ muss.

Auch für Menschen gefährlich

Einige Wurmarten verletzen zudem die Schleimhäute des Darmes; bei einer hohen Wurmlast kann dies bei Welpen zu einem lebensbedrohlichen Blutverlust führen. Auch ein Darmverschluss kann die Folge eines starken Wurmbefalls sein. Zum Schluss aber nicht zuletzt müssen Würmer auch aus hygienischen Gründen bekämpft werden. Denn einige Wurmarten können auf den Menschen übertragen werden. Am gefährlichsten für den Menschen, übrigens nicht für den Hund und Katze, sind der Kleine Fuchsbandwurm und der Bandwurm. Spul – und Hakenwürmer, die zu den Rundwürmern gehören, können Kindern schwere Gesundheitsschäden zufügen.

Rechtzeitig handeln

Mit Spul- und Hakenwürmern kann sich der Welpe bereits über die Muttermilch infizieren, mit Spulwürmern sogar schon im Mutterleib. Daher sollten Welpen nach der Geburt bis einschließlich der 12. Lebenswoche alle zwei Wochen entwurmt werden. Ausgewachsene Tiere infizieren sich mit Spul- und Hakenwürmer über die Aufnahme der Wurmeier und Wurmlarven. Da diese sich überall befinden können, kann man eine Infektion nicht verhindern.

Dem Befall mit Bandwürmern können Sie vorbeugen

Denn die meisten Bandwürmer werden über den Verzehr rohen Fleisches übertragen, eine Bandwurmart auch über Flöhe. Wenn Sie Ihrem Hund oder Katze nur abgekochtes Fleisch oder Fertignahrung füttern und konsequent Flöhe bekämpfen ist ein Befall mit Bandwürmern äußerst unwahrscheinlich. Um völlig sicher zu sein müssten Sie allerdings ausschließen, dass ihr Liebling sich nicht irgendwo anders mit Frischfleisch versorgt. Besonders gefährlich ist es, wenn der Hund und die Katze Mäuse oder andere kleine Nager, sowie deren Ausscheidungen, frisst – denn sie sind die Überträger des Kleinen Fuchsbandwurmes.

Klarheit verschaffen

Einen leichten Wurmbefall sieht man einem ausgewachsenen, gesunden Tier nicht an. Handelt es sich jedoch um einen Welpen, ein geschwächtes Tier oder um einen starken Wurmbefall, können Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Blut im Stuhl, stumpfes Fell, Schwäche, Blutarmut (erkennbar an den blassen Schleimhäuten) auftreten. Klarheit, darüber ob ihr Tier Würmer hat und welche Würmer er hat, bringt nur die Laboruntersuchung frischer Kotproben. Dabei wird nach den mikroskopisch kleinen Eiern der Würmer gesucht. Werden Wurmeier entdeckt, kann die Wurmart festgestellt und gezielt behandelt werden. Werden keine Wurmeier in der Kotprobe gefunden, heißt dies leider nicht, dass ihr Tier wurmfrei ist. Denn die Würmer produzieren nicht ununterbrochen Eier. Manchmal müssen bis zu drei Kotproben untersucht werden, bis man die Eier der Schmarotzer findet.

Individuelles Behandlungsschema

Meist jedoch verzichtet man jedoch auf die Untersuchungen und entwurmt die Tiere nach einem individuellen Schema, das sich nach seinen Lebensumständen und Gewohnheiten richtet. So sollte ein passionierter Rattenjäger häufiger gegen Bandwürmer, ein Haustier der mit kleinen Kindern zusammen lebt öfter gegen Spul- und Hakenwürmer behandelt werden. Wir beraten sie gerne und erstellen für Ihr Familienmitglied ein individuelles Behandlungschema.

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