Vor- und Nachteile der Kastration bei der Hündin

Ab der ersten Läufigkeit ist die Hündin geschlechtsreif.

Ab diesem Zeitpunkt kann sie nach einem Deckakt trächtig werden. Kleine Hündinnen können bereits im Alter von sechs Monaten das erste Mal läufig werden. Bei größeren Hündinnen tritt die Geschlechtsreife erst später ein, bei sehr großen Hündinnen manchmal erst nach dem ersten Lebensjahr.

Individuell verschieden

Es ist auch unterschiedlich, wie oft die Hündin im Jahr läufig wird (1 – 4 Mal) und wie lange die Läufigkeit (im Schnitt 2 – 3 Wochen) andauert. Aus folgenden Gründen stellt die Läufigkeit für viele Besitzer ein Problem dar:

  • Die blutenden Hündinnen beschmutzen die Wohnung.
  • Die Hündin muss bis zu drei Wochen an der Leine gehen und darf nicht mit Rüden spielen.
  • Die Abwehr „liebeshungriger“ und manchmal sehr aufdringlicher Rüden ist nicht jedermanns Sache.
  • Die Angst, dass die Hündin trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch gedeckt und trächtig wird.

Für Hündinnenbesitzer, die nicht züchten wollen, stellt die Kastration eine Möglichkeit dar, das Läufigkeitsproblem ein für alle mal zu lösen. Hündinnen, die früh kastriert werden, erkranken zudem seltener an Tumoren der Milchleiste als unkastrierte oder spätkastrierte.

Ein Restrisiko bleibt
Die Kastration ist zwar ein Routineeingriff, aber ein Restrisiko besteht wie bei jeder anderen Operation auch. Bei allen Operationen, bei denen beide Eierstöcke entfernt werden, können – müssen aber nicht – Nebenwirkungen auftreten. Diese hängen mit einer mangelnden Produktion von Sexualhormonen nach der Kastration zusammen. Einige Hündinnen bekommen ein Welpenfell oder haarlose Stellen in den Flanken. Viele Hündinnen neigen nach der Operation zu einer Gewichtszunahme – dem können Sie aber leicht durch viel Bewegung und entsprechend weniger Futter gut vorbeugen.

Mögliche Inkontinenz
Die schwerwiegendste Nebenwirkung ist die Gefahr der Inkontinenz, des Harnträufelns. Von ihr sind hauptsächlich größere Hündinnen ab einem Gewicht von 20 kg betroffen. Oft zeigt sich diese Nebenwirkung nicht direkt im Anschluss an die Kastration, sondern erst Jahre später. Die Fähigkeit den Harnabsatz zu kontrollieren, ist dabei unterschiedlich stark beeinträchtigt. Sie reicht vom Verlust einiger Urintröpfchen während des Schlafs bis zum regelrechten Einnässen. In vielen Fällen kann der Tierarzt die Inkontinenz mit Medikamenten einigermaßen in den Griff bekommen. Diese Medikamente muss die Hündin dann allerdings ihr Leben lang bekommen.

Die Vor- und Nachteile einer Kastration und der verschiedenen Methoden sollten gründlich erwogen werden. Wir beraten Sie gerne.

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