Warum ist ein guter und wirksamer Zeckenschutz so wichtig?
Beim Zeckenschutz gehen die Meinungen stark auseinander. Notwendig? „Chemiefrei“? Wirksam!
Wichtig ist ein guter UND vor allem wirksamer Zeckenschutz inzwischen in fast ganz Deutschland auch über das komplette Jahr. Die Zeckenart „Dermacentor reticulatus“ (Auwaldzecke oder Buntzecke genannt) ist nämlich weiter auf dem Vormarsch. Anfangs nur in den wärmeren südlichen Gefilden beheimatet, kommt sie inzwischen auch hier bei uns vor. Das tückische an ihr: Sie ist auch noch unter 10°C Außentemperatur aktiv UND sie ist ein potentieller Träger von Babesien. Ein solcher Träger der Blutparasiten kann auch die braune Hundezecke Ripicephalus sanguineus sein.
Babesien sind einzellige Blutparasiten, die von der Zecke auf unsere Hunde übertragen werden.
Die Babesien brauchen aber zwingend die Zecke als Wirt, um sich zu vermehren und dann an die geliebten Vierbeiner verteilt zu werden.
Die Babesien werden über den Zeckenstich in den Hundekörper übertragen und befallen dort die roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Durch ihre Vermehrung in eben diesen werden die Erythrozyten zerstört.
Symptome
Die ersten Symptome treten meist innerhalb von 2 Wochen nach dem Zeckenstich auf: gestörtes Allgemeinbefinden, Fieber, Fressunlust, Abgeschlagenheit.
Erfolgt durch die Parasiten eine Zerstörung der roten Blutkörperchen, kommt es zur Blutarmut mit blassen Schleimhäuten und/oder auch Gelbverfärbung der Gleichen. Auch der Urin kann durch die Ausscheidung von rotem Blutfarbstoff dunkler werden.
Wird die Infektion nicht behandelt, verläuft sie meist tödlich.
Es können sich jedoch auch sogenannte „Carrier-Tiere“ entwickeln. Diese zeigen selbst keine Symptome, verteilen aber die Parasiten über die Zecken an andere Hunde.
Die Parasiten sind entweder durch eingewanderte und befallene Zecken auch in unserer Region angekommen oder können sich auch durch aus dem Ausland stammende Hunde mit dem Erreger infiziert haben.
Wichtig ist daher einen Hund aus dem Ausland auf mögliche „Reisekrankheiten“ wie (je nach Region) Babesien, Leishmanien etc. testen zu lassen, um dann auch gezielt therapieren zu können, und natürlich ein wirksamer Zeckenschutz, damit sich andere Hunde nicht anstecken können.
Das manuelle Absuchen des Hundes auf Zecken ist leider nicht zu 100% wirksam. Auch ist die Zuverlässigkeit bei natürlichen Präparaten wie Kokosöl, Keramik- oder Bernsteinhalsbändern nicht bewiesen.
Es sollten zeckenabtötende Mittel verwendet werden, die es in Form von Spot On’s, Tabletten oder auch als Halsbänder gibt, damit die Zecken absterben, bevor sie beginnen Erreger in den Körper abzusondern. Dies geschieht nicht sofort nach dem Stich, sondern erst ein paar Stunden später.
Fragen Sie uns bei Ihrem nächsten Termin nach einem geeigneten Schutz für Ihren Liebling.